www.interview-blog.de im Gespräch mit Jonas Schmieder

interview-blog.de: Jonas, Du bist Geschäftsführer und Justitiar der Firma Bayanoo Ltd. Könntest Du Dich und Deine Firma bitte kurz vorstellen?

Jonas Schmieder: Die Firma Bayanoo mit Sitz in Baden-Baden wurde vor ca. 2 1/2 Monaten von mir zusammen mit Fabian Seebauer, Jan Schulz und Christoph Schmidt gegründet. Jan Schulz und ich bilden zusammen die Geschäftsführung. Die Idee, eine Handyvertragstauschbörse zu initiieren, entstand zum einen aus eigener Erfahrung in Bezug auf Handyvertragslaufzeiten und den damit zum Teil verbundenen Schwierigkeiten, zum anderen bekamen wir durch eigens durchgeführte Befragungen aussagekräftiges Zahlenmaterial, welches deutlich machte, dass gerade jüngere Menschen, aufgrund der sich schnell veränderbaren Lebensumstände, oftmals gerne aus ihrem Vertrag aussteigen würden. Die Gründe können hier ganz verschiedener Natur sein, sei es durch einen sich kurzfristig ergebenden Auslandsaufenthalt, Unzufriedenheit mit dem Anbieter oder auch einfach nur, weil ein neues Handy auf den Markt gekommen ist, welches nur durch den Abschluss eines Neuvertrages erschwinglich ist. Auf der anderen Seite wiederum gibt es Leute, die von den bei uns mit kürzerer Vertragslaufzeit angebotenen Verträgen profitieren. Sei es der Erasmus-Student, der nur für 10 Monate in Deutschland ist und für diese Zeit einen von der Laufzeit her passenden Vertrag übernehmen kann oder jemand, der kurzfristig einen zweiten Vertrag braucht. Hat der Nutzer entsprechend einen für sich passenden Vertrag gefunden, kann er mit dem Inserenten über ein internes Mailsystem in Kontakt treten. Werden sich Inserent und Interessent einig, kann die Übertragung des Anschlusses/Vertrages in die Wege geleitet werden.

interview-blog.de: Ich habe beim Überfliegen Eurer Seiten auf Anhieb nicht ganz verstanden, wann genau die Akteure auf Eurer Plattform etwas bezahlen müssen.

Jonas Schmieder: Das Registrieren, das Einstellen sowie das Suchen von Verträgen ist bei Bayanoo generell kostenlos. Der Inserent eines Vertrages muss erst dann eine einmalige Gebühr von 15,00 € bezahlen, wenn er Anfragen zu seinen Vertrag lesen und beantworten möchte. Die Zahlung der Gebühr gilt dann für beliebig viele Anfragen und ist nicht auf eine bestimmte Anzahl begrenzt. Zur Zahlung verpflichtet ist der Inserent jedoch zu keiner Zeit, selbst wenn bereits mehrere Anfragen im Postfach sind. Er geht also zu keiner Zeit ein Risiko ein, sollte er den Vertrag beispielsweise auf einmal doch behalten wollen.

interview-blog.de: Habt Ihr mal mit den Netzbetreibern über Eurer Geschäftsmodell gesprochen? Haben die vielleicht Angst, dass es jetzt noch mehr SIM-Karten geben wird, die der Unterzeichner des Mobilfunkvertrages gar nicht nutzen will, sondern den Vertrag nur als Ratenkredit für das Handy betrachtet?

Jonas Schmieder: Bis jetzt haben wir nur positives Feedback bekommen und die Netzbetreiber haben durch uns keinen Nachteil. Ganz im Gegenteil. Wenn ein Vertrag zwar noch läuft, vom Kunde aber nicht mehr genutzt wird, bekommt der Anbieter zwar seine Grundgebühr bis Vertragsende weiter bezahlt, ihm fehlen jedoch die elementaren Einnahmen durch Gespräche und Nutzung sonstiger Services. Wird der Vertrag aber von jemand übernommen, der ihn nutzt, hat der Anbieter zusätzlich wieder Einnahmen durch Gespräche und sonstige Leitungen. Es entsteht folglich für alle eine “win-Win Situation”. Ob das zum Vertrag ursprünglich erworbene Handy als zusätzlicher Anreiz zur Übernahme eines Vertrages ebenfalls den Besitzer wechselt oder nicht, entscheidet allein der Vertragsinhaber. Aber selbst wenn nicht, amortisiert sich der Vertrag für den Anbieter besser bei einem nutzenden Kunden, als in der Schublade.

interview-blog.de: Was genau ist der Anreiz desjenigen, der den Vertrag übernimmt, dies zu tun? Die Telefongesellschaften bieten doch jede Menge Verträge ohne Laufzeit und ohne Grundgebühr an?

Jonas Schmieder: Die so genannten Prepaid-Karten gibt es zwar ohne Laufzeit, jedoch sind diese, verglichen mit einem regulären Handyvertrag von den Tarifen sowie der Abrechnungstaktung her, um einiges teurer. Wenn beispielsweise ein Austauschstudent nach Deutschland kommt und das Handy vielleicht sogar überdurchschnittlich nutzt, weil sich die Aktivierung eines Festnetzanschlusses nicht lohnt, wird er bei einem regulären Handyvertrag weniger bezahlen, als bei Nutzung einer Prepaid-Karte. Für Leute, die das Handy nur in Sonderfällen nutzen, wir die Prepaid-Karte natürlich immer das
sinnvollste sein, aber diese Kunden gehören natürlich auch nicht zu unserer hauptsächlichen Zielgruppe.

interview-blog.de: Zum Schluß stellen wir immer unsere Standardfrage. Wo steht bayanoo.de in fünf Jahren? Hier kannst Du gern etwas “Wünsch-Dir-was” spielen.

Jonas Schmieder: Die Leute denken automatisch an Bayanoo, wenn es darum geht den bestehenden Handyvertrag loszuwerden oder einen solchen mit kürzerer Vertragslaufzeit zu übernehmen. Durch das entsprechend große Angebot von allen möglichen verschiedenen Verträgen mit unterschiedlichsten Restlaufzeiten, bieten wir ein Portfolio von A-Z bzw. von 2 bis 23 Monaten Laufzeit an. Des Weiteren wird es längst eine Handytausch-/Verkaufsbörse geben, an der neue und gebrauchte Handys ohne Vertrag einen neuen Besitzer finden und auch der Abschluss eines Neuvertrages beim entsprechenden Wunschanbieter wird von der Bayanoo-Plattform aus möglich sein.